PolymerMat e.V.
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„Entdecke die Möglichkeiten!“, mit diesem
Spruch warb einst ein bekannter Möbelher-
steller für sich. So ähnlich sieht es auch
Peter Schmuhl, allerdings auf seine Branche
bezogen. Schmuhl ist Vorstandsvorsitzen-
der des PolymerMat e.V. Er ruft seinen
Branchenkollegen zu: „Nutzt alle gebotenen
Möglichkeiten!“
Zusammenarbeit
bietet nur Vorteile
Die Kunststoffindustrie ist die umsatz-
mäßig stärkste Branche der Thüringer
Wirtschaft. Das mag denjenigen ver-
wundern, der sich mit amtlichen Statis-
tiken auskennt. In der Tat weisen die
andere Zahlen aus. Das Problem: Wer
beispielsweise einen Großteil seines
Umsatzes in der Automobil-Zuliefer-
industrie macht, wird dieser Branche
zugeschlagen. Schmuhl, der mit seinem
Unternehmen hauptsächlich für Her-
steller der Medizintechnik arbeitet,
müsste danach dorthin gerechnet wer-
den.
Dieser Statistiktrick hat Auswirkungen
auf die Wahrnehmbarkeit der Branche,
die Schmuhl durchaus beklagt. In sei-
nem Verband, dem PolymerMat e.V.,
sind derzeit weniger als 50 Mitglieder
organisiert. Wenn offizielle Stellen zum
Thema Kunststoffindustrie einladen,
kommen nur wenige Vertreter. „Da-
durch finden wir entsprechend weniger
Gehör“, sagt Schmuhl.
Dies ist vermutlich der Branchenstruk-
tur als solcher geschuldet. Die Firmen
hätten oftmals nur wenige Mitarbeiter
und/oder seien verlängerte Werkbänke
großer Unternehmen. Was allzu oft feh-
le, seien Innovationen und eigene
Produkte. Hier setzt der PolymerMat
e.V. an.
Mit auf seine Initiative hin ist vor rund sechs Jahren
der Lehrstuhl Kunststofftechnik an der TU Ilmenau ins
Leben gerufen worden. Dazu gehört eine Stiftungs-
professur, die zum Teil von der Wirtschaft bezahlt wird
und die mit Professor Michael Koch einen ausgewie-
senen Fachmann hat. Dort ist auch die
Geschäftsstelle des Vereins angesiedelt.
Zu dieser Entscheidung gratuliert Peter
Schmuhl sich und der Branche noch
heute. Koch genieße die Wertschätzung
der gesamten Branche auch über die
Thüringer Landesgrenzen hinaus. Ihm
sei es zu verdanken, dass Thüringen
nunmehr alle zwei Jahre den Mittel-
deutschen Kunststofftag ausrichtet. Die
Verzahnung von Wissenschaft, For-
schung und Industrie sei damit auf ei-
nem sehr guten Weg.
Mit diesen Pfunden gelte es nun weiter
zu wuchern. Schmuhl nennt die Stich-
worte Wissenstransfer, Beratungsleis-
tungen für Unternehmen und sogar ei-
nen Einkaufspool, den der PolymerMat
e.V. anschieben will. Dazu würden jetzt
verstärkt Unternehmen der Branche an-
gesprochen und um Mitarbeit im Verein
gebeten. „Davon können wir alle nur
profitieren“, ist Schmuhl überzeugt.
Hoffnung setzt der PolymerMat-Chef
dabei auf die neue Generation von
Kunststoff-Unternehmern, die jetzt
nachrücke. „Wer künftig Wachstum ge-
nerieren will, braucht Innovation und/
oder innovative eigene Produkte. Hier
kann der Verein gemeinsam mit dem
KTI der TU Ilmenau helfen. Nutzt die
gebotenen Möglichkeiten!“ (tl)
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Der Vorstandsvorsitzende des PolymerMat e.V.,
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Peter Schmuhl
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Foto: Schmuhl
