Innovationsmotor Kunststoff
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Die Kunststoffindustrie ist mit über 700
Unternehmen und circa 50.000 Mitarbeitern
eine der wichtigsten Wirtschaftsstandbeine
des Landes Thüringen. Viele der regionalen
Kunststoffunternehmen brillieren amWelt-
markt mit modernsten Produktionstechni-
ken im Bau- und Möbelsektor, der Medizin-
technik und Elektronikkomponenten sowie
der Verpackungs- und vor allem Automobil-
industrie. Dieser Erfolg basiert auf einer ho-
hen Flexibilität, Qualitätsbewusstsein und
Kreativität, die die Branche in den letzten
Jahrzehnten von einem Produktionsstand-
ort zu einem Innovationsstandort verändert
haben. Die breit gefächerten Innovations-
tätigkeiten der Kunststoffindustrie bilden
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil
gegenüber Wettbewerbern aus Billiglohn-
ländern. So ist das Thema „Industrie 4.0“ für
die Kunststoffverarbeitungsindustrie von
hoher Relevanz und seine zukunftsnahe
Umsetzung ein wichtiger Wettbewerbs-
schlüssel. Im Sinne der Nachhaltigkeit wer-
den in Thüringen ebenfalls Innovationen
getätigt: Neue Kunststoffe werden entwi-
ckelt und funktionalisiert, die Kunststoff-
verarbeitung energieeffizienter gestaltet
und neue Verfahren und Anwendungsmög-
lichkeiten im Bereich Leichtbau erprobt.
Innovationsfelder
der thüringischen
Kunststoffindustrie
In Verbindung mit den aktuellen Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten des Fachgebiets Kunststoff-
technik der TU Ilmenau bieten die folgenden Abschnit-
te einen Überblick über einige Zukunftsthemen der
Kunststoffbranche.
Leichte und nachhaltige
Hochleistungswerkstoffe
Im Fahrzeug-, Flugzeug- und Maschinenbau werden
im Zusammenhang mit Leichtbauanstrengungen zu-
nehmend metallische Bauteile durch Kunststoffkom-
ponenten ersetzt. Dies betrifft in den letzten Jahren
vermehrt Strukturbauteile der Karosserie. Kunststoffe
weisen aufgrund der geringeren Dichte ein höheres
Leichtbaupotenzial auf. Zur Erhöhung der mechani-
schen Eigenschaften werden die Kunststoffe in der
Regel im Verbund mit Glas- und Kohlenstofffasern
eingesetzt. Werden die Fasern gezielt entlang der
Lastpfade ausgerichtet, können besonders hohe
Festigkeiten erreicht werden. Verbunde wurden für
Hochleistungsanwendungen bisher zumeist aus den
aushärtenden Duroplasten hergestellt. Die Aushärtung
nimmt jedoch mitunter Stunden in Anspruch, sodass
aktuell an thermoplastischen Verbunden mit Endlos-
.
Kunststoff und Holzfasern bilden
.
.
einen nachhaltigen Hochleistungswerkstoff
.
Foto: TU Ilmenau
